Good News – Solarenergie aus Biomüll

Wer erinnert sich nicht daran wie Doc. Brown im Film Zurück in die Zukunft II eine Bananenschale und Bier aus einer Dose in den Tank des DeLorean füllte um sich mit Marty und Jennifer auf den Weg Zurück in die Zukunft zu machen. Science Fiction vom Feinsten. Doch die Fiction wird langsam aber sicher immer mehr zur Realität.

Der Strom kommt aus der Steckdose. Zumindest für uns hier in Europa ist das ein Fakt und bis vor wenigen Jahren hat sich auch niemand darüber Gedanken gemacht wie der Strom erzeugt wird, der unsere Geräte antreibt. Solarstrom ist eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Stromerzeugungsmethoden und wird durch die Erfindung eines jungen Phillipino jetzt noch attraktiver.

Im Rahmen des James-Dyson-Award, einem der begehrtesten Preise für Erfinder aus der ganzen Welt, hat Carvey Ehren Maigue (27) sein Aureus System vorgestellt und damit auch gleich den erstmals verliehenen Nachhaltigkeitspreisgewonnen.

Während wir unseren Biomüll weiterhin auf den Komposthaufen werfen oder mit der Müllabfuhr überlassen, hat sich Maigue Gedanken gemacht wie er Bioabfälle als UV-absorbierende Verbindung für sein neuartiges Material verwenden kann.

Sein Aureus genanntes Material wird aus Ernteabfällen hergestellt und kann unter anderem in Paneelen an Fenstern und Wänden befestigt werden. Die im Material enthaltenen Partikel absorbieren vereinfacht gesagt UV-Licht und beginnen dadurch zu glühen. Diese Energie kann dann in Strom umgewandelt werden. 

Der große Vorteil zu herkömmlichen Solarpaneelen ist, dass das Aureus System auch dann funktioniert wenn es nicht direkt der Sonne zugewannt ist. So ist es auch in der Lage UV-Strahlung durch Wolken hindurch aufzunehmen oder die Strahlung welche von Wänden, Bürgersteigen und anderen Gebäuden reflektierte wird. Auf diese Weise lässt sich Energie erzeugen, wie es mit herkömmlichen Solarkollektoren nicht möglich ist.

Statt 10-25% der Zeit wie bei herkömmlichen Anlagen, erzeugt Aureus bis zu 48% der Zeit Strom.

Außerdem kann das System auch vertikal angebraucht werden und verbrauchen somit weniger Fläche wie aktuell am Markt erhältliche Solarpaneele.

„Es ist beeindruckend, wie sich Ernteabfälle mit Aureus auf nachhaltige Weise wiederverwerten lassen“, sagt James Dyson, Gründer des gleichnamigen Unternehmens. „Besonders beeindruckt bin ich jedoch von Carveys Entschlossenheit und Hartnäckigkeit.“

Aureus hat auf jeden Fall ein riesen Potential, weshalb jetzt auch geprüft wird ob sich das Material auch in Autos, Booten oder sogar Flugzeugen einsetzten lässt. Somit wäre damit eines Tages sogar, wenn die Technologie noch weiter fortschreitet, ein zumindest teils solarbetriebener Transport denkbar. Womit wir wieder am Anfang dieses Artikels wären, jetzt muss nur noch jemand den Flux Kompensator erfinden.

Zusatz:
Trotz, oder vielleicht auch gerade wegen, der Corona-Pandemie, hat sich in diesem Jahr eine Rekordzahl von 1.800 Teilnehmer*innen auf den renommierten James-Dyson-Award beworben.

Wenn ihr euch noch mehr über Aureus infomieren wollt schaut auf der Website des James-Dyson-Award vorbei, hier findet ihr auch noch weitere spannende Projekte.

Images:
James-Dyson-Award

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